Von dieser Welt von James Baldwin

Samstag, 4. August 2018


Original: "Go Tell It on the Mountain" / 1953, dtv Verlag*, 320 Seiten, gebunden, Übersetzer/-in: Miriam Mandelkow, ★★★★★ 5 von 5 Sterne, Lesekreis-Material zum Buch, hier kaufen als BucheBook oder Hörbuch

John Grimes ist ein schwarzer, empfindsamer Junge aus Harlem, sexuell unschlüssig, seine einzige Waffe zur Selbstverteidigung ist sein Verstand. Aber was nützt es, von den weißen Lehrern gefördert zu werden, wenn der eigene Vater einem tagtäglich predigt, man sei hässlich und wertlos, solange man sich nicht von der Kirche retten lässt. John sehnt sich danach, selbst über sein Schicksal zu entscheiden, nicht sein Vater, den er trotz allem liebt, nicht ein Gott, den er trotz allem sucht. Als am Tag von Johns vierzehntem Geburtstag sein Bruder Roy von Messerstichen schwer verletzt nach Hause kommt, wagt John einen mutigen Schritt, der nicht nur sein eigenes Leben verändern wird.

A B S T O ß E N D   U N D   A N Z I E H E N D   Z U G L E I C H


Von einer außergewöhnlichen Intensivität, die fast einen beim Lesen abstößt, aber auch gleichzeitig in seinen Bann zieht und unbeschreiblich neugierig macht, erzählt dieser Roman die Geschichte einer schwarzamerikanischen Familie. Wir befinden uns hier in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, in die USA, ein Land, das von Rassendiskriminierung, gesellschaftliche Unterdrückung und Gewalt geprägt ist.
 
Von dieser Welt ist keine leichte Lektüre für Zwischendurch. Dieses Buch verlangt einiges von den Lesern ab. In einer eindrucksvollen, hinreißenden Sprache, reich an Bildern und Gefühlen, erzählt Baldwin die Lebensgeschichten des Stiefvaters, der Mutter, der Tante als auch seine eigene, als Hauptdarsteller John Grimes. Beim Lesen taucht der Leser völlig in die Geschichte der einzelnen Protagonisten ein, man Spürt die Welt in die Baldwin den Leser mithilfe der Wörter entführt, man spürt wie es dem Autor in dieser Zeit erging - seine Traurigkeit und seine Wut, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.


Ich möchte an dieser Stelle noch mal auf die intensiven Gefühle, mit denen uns der Autor konfrontiert, aber auch auf die Geschichte des Stiefvaters verweisen. Die tiefe Sympathie und das Mitgefühl, das ich für den Hauptdarsteller John Grimes von Anfang an hatte, stehen im auffälligen Gegensatz zur Missachtung des sadistischen Stiefvaters. Für mich war der Teil in dem die Lebensgeschichte des Stiefvaters erzählt wurde, einer der schwierigsten - hier war ich auch kurz davor das Buch abzubrechen – da mich der Charakter des Stiefvaters samt seiner Geschichte sehr abgestoßen hat. Man kann es kaum glauben, was für eine fragwürdige und unmenschliche Einstellung der Stiefvater, der darüber hinaus auch noch Prediger ist, hat!

Das zweite große Thema des Romans von James Baldwin ist die Religion. Die Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit der Afroamerikanischen Gemeinde in dieser Zeit, treibt sie in die Arme der Kirche wo sie die Kraft zum Kämpfen und Überleben im tiefen Glauben finden. Auf folgende Weise nehmen die Kirche und der Glauben – im alltäglichen Frust und der Hoffnungslosigkeit der afroamerikanischen Bevölkerung - eine immer wichtigere Rolle ein.


*Vielen herzlichen Dank an den dtv Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Jane Austen: Eine Entdeckung durch ihre Welt von Holly Ivins

Mittwoch, 1. August 2018


Original: "The Jane Austen Pocket Bible" / 2010, DVA Verlag*, 240 Seiten, gebunden, Übersetzer/-in: Sabine Roth, ★★★★★ 5 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch oder eBook

Warum Mr Darcy noch immer Herzen im Sturm erobert
Haben Sie schon einmal von Mr. Darcy geträumt? Wären Sie nicht auch gern die Auserwählte, der ein Gentleman wie Mr Knightley beim Contredanse sehnsüchtige Blicke zuwirft? Wie es im Herzen der Frauen aussieht, weiß keine Autorin so gut wie Jane Austen. Noch heute lieben und leiden viele Leserinnen mit den Schwestern Bennet und Dashwood, und die Welt der englischen Klassikerin fasziniert nicht weniger als vor 200 Jahren. Holly Ivins gewährt uns Blicke hinter die Fassaden der prunkvollen Herrenhäuser und beschreibt mit großer Lust am Detail, wie man sich als Dame schicklich kleidete und wie ein Gentleman seiner Angebeteten formvollendet den Hof machte. Sie erzählt davon, was Mann durfte, Frau aber nicht, für die es sich vor allem nicht ziemte, Romane zu schreiben. Lassen Sie sich entführen in den Alltag in der Regency-Zeit – Holly Ivins weiht Sie ein in die Geheimnisse von Jane Austen.


E I N E   W U N D E R V O L L E   R E I S E   I N   J A N E   A U S T E N S   W E L T


Das zauberhafte aufgemachte Büchlein, entführt den Leser auf eine sehr liebevolle und romantische Weise in die bezaubernde Welt von Jane Austen.

Die wichtigsten Fakten und Daten sowie auch weitere spannende Informationen zu Jane Austens Zeit und Leben, als auch zu ihrem Weg als Schriftstellerin werden hier aufgegriffen. Der Leser liest über ihre Lebensstationen, ihre Schreibbedinungen, erhält einen Einblick in die Gesellschaft ihrer Zeit, aber auch wo und wie sie lebte und vieles mehr. In Abschluss findet man eine Auflistung sämtlicher Verfilmungen ihrer Werke. Allerdings, Jane Austens Romane werden heutzutage nicht nur verfilmt sondern auch als Graphic Novel herausgegeben.


Jeder einzelne Roman von Jane Austen wird hier aufgegriffen und Informationen zu den Charakteren, Geschichten, besonderen Merkmalen und Dinge auf die man beim lesen besonders achten sollte dargestellt. Kurz gesagt, dieses tollen Büchlein vereint die wichtigsten Fakten und Hintergrundinformationen immer zum nachschlagen bereit.

Holly Ivins Schreibstil versprüht so viel Leidenschaft und Gefühl, dass es ansteckend ist. Mit diesem kleinen aber feinen Sachbuch spricht die Autorin nicht nur die Janeites - die sogenannten Jane Austen Fans - sonder auch die unentschlossenen Neuleser, die ein bisschen Motivation brauchen um zu Jane Austen Werken zu greifen, an.


*Vielen herzlichen Dank an den DVA Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Kleine große Schritte, Red Sparrow & Co.

Freitag, 27. Juli 2018

Nicht alle Bücher die wir in die Hand nehmen, aufschlagen und denen wir unserere Zeit widmen sind auch das was wir - vielleicht auf Grund des Äußeren - erwartet haben. Es gibt Bücher die einfach nicht für uns geschaffen sind. Im Fall solcher Bücher rät der Schriftsteller Tim Parks "seine Selbstachtung nicht mehr daran zu hängen, ein ganzes Buch durchzustehen, und sei es nur aus dem Grund, dass einem umso weniger Zeit für Gute bleibt, je mehr schlechte Bücher man zu Ende liest."


Broken Off (eng. Abgebrochen) ist eine Kategorie in der ich euch die Bücher vorstelle, die ich zur Seite gelegt habe, ohne viele Wörter dazu verlieren zu müssen. Ich verrate euch meine Gründe die mich dazu geführt haben dieses Buch abzubrechen und ob ich noch vor habe diesem eine Chance zu geben oder nicht.


Kleine große Schritte von Jodi Picoult

Die Thematik hat gleich mein Interesse geweckt, allerdings ist der Funke nicht wirklich übergesprungen, so dass ich mir das Buch das nahe zu 600 Seiten besitzt nicht erzwingen will. In erster Linie kam ich mit der Protagonistin - Ruth - nicht so wirklich klar, ich konnte ihr Verhalten und ihre Reaktionen in vielen Punkten nicht wirklich nachvollziehen. Zweitens fand ich die Geschichte nicht so gut umgesetzt, trotz des hervorragenden Schreibstils von Jodi Picoult. Das Buch war mir deutlich zu lang, meine Erwartungen zu hoch gestellt und die Geschichte zu eintönig. Vielleicht liegt das gerade an der Jahreszeit, ich werde dem Buch auf jeden Fall später noch eine Chance geben.

*Vielen Dank an den C. Bertelsmann Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!



Red Sparrow von Jason Matthews

Ich habe vieles von dem Buch und dem Film gehört. Deshalb wollte ich erstmal das Buch lesen bevor ich den Film sehe. Allerdings glaube ich inzwischen, dass der Film eher was für mich ist als das Buch. Nach mehreren Versuchen, liegt das Buch seit mehreren Wochen unangerührt auf dem Stapel der Bücher die ich angefangenen haben. Trotz des spannenden Klappentext konnte mich die Geschichte nicht in ihren Bann ziehen. Vielleicht liegt das auch an dem - für mich - seltsamen Schreibstil. Auch die Charaktere konnten meine Sympathie nicht für sich gewinnen. Vielleicht habe ich das Buch im falschen Moment angefangen, woran es liegt kann ich nicht so genau sagen. Ich weiß auch nicht, ob ich je wieder danach greifen werde – deshalb schlage ich vor - dass wir uns alle überraschen lassen sollten.

*Vielen Dank an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!



Feminist Fight Club von Jessica Bennett

Ich habe von diesem Buch so viel gutes gehört, dass ich kaum erwarten konnte es in den Händen zu halten und es anfangen zu können. Als es bei mir ankam, war ich auch komplett begeistert von der sehr kreativen Aufmachung, allerdings fing schon nach einigen Seiten meine Begeisterung an zu schrumpfen. Der Schreibstil hat mir mit jeder Zeile weniger gefallen und ich fand es zu infantil geschrieben für das was ich mir vorgestellt habe. Mal sehen ob ich es mir im Herbst erneut aus dem Regal schnappen werde....

*Vielen Dank an den Lübbe Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Bücher von starken Frauen über starke Frauen

Mittwoch, 25. Juli 2018


Feminismus ähnelt für viele heut zu Tage einem Schimpfwort. Viele assoziieren mit diesem Wort Frauen "die verzweifelt versuchen noch mehr Macht an sich zu reißen, als sie schon haben" - übertrieben gesagt. Aber Feminismus ist mehr. Feminismus handelt von Frauen die durch ihre Macht versuchen einiges zu ändern und Hilfe zu leisten. Feminismus handelt von starken Frauen die andere Frauen motivieren stark zu sein, im Leben etwas zu erreichen und ihren Weg zu gehen. Die folgenden zwei Bücher die ich euch vorstelle sind Bücher von starken Frauen über starke Frauen, von denen wir alle etwas lernen können und uns motivieren lassen können.



200 Frauen - Was uns bewegt von Ruth Hobday und Geoff Blackwell

Original: "200 Woman Who Will Change the Way You See the World"/2017, Elisabeth Sandmann Verlag*, 288 Seiten, broschiert, Übersetzer/-in: Maria Zettner und Karla Hahndorf, ★★★★★ 5 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch

Was bewegt Frauen auf der ganzen Welt und was hat sie beeinflusst; wer hat sie unterstützt und gefördert; was würden sie ändern, wenn sie es könnten; was macht sie glücklich oder was stürzt sie in tiefe Verzweiflung, mit welchem Wort würden sie sich selbst beschreiben?
Über 200 Frauen aus Lebensumständen, wie sie nicht unterschiedlicher sein könnten, darunter berühmte und völlig unbekannte, wohlhabende und bitterarme, gebildete und nicht gebildete Frauen wurden fünf immer gleiche Fragen gestellt. Die Antworten waren ebenso erschütternd und berührend wie kämpferisch und versöhnlich. In jedem Fall aber stellen sie dabei unser Denken auf den Kopf, ermöglichen einen unerwarteten.
Perspektivwechsel und eröffnen einen Blick auf die Welt, wie wir sie bisher nicht gesehen haben.

200 Frauen-Was und bewegt ist ein berührendes wie auch ermutigendes Buch. Dieser wunderschöne und kluge Band, ist keine in deutsch übersetzte Kopie der in Neuseeland erschienenen Originalausgabe, da hier die Verlegerin, Elisabeth Sandmann, die Freiheit hatte für die deutsche Ausgabe zwölf Frauen auszuwählen, die sich gegen Ungerechtigkeit einsetzten.
Die Worte dieser starken, engagierten Frauen zu lesen, ermuntert und inspiriert einen nicht nur dazu sich zu fragen, welchen Beitrag man für eine bessere Welt leisten könnte, sondern motiviert einen auch aktiv zu werden und etwas dafür zu tun. Die Porträts die in dem Band zu finden sind, unterscheiden sich von all den so glat-perfekten Fotos, an die man gewöhnt ist. Diese sind ungesehen und zeigen mehr als man auf den ersten Blick vielleicht erkennen mag.
Ein grandioses Buch, dass ich sowohl als Geschenk für einen selbst, als auch für besondere und starke Frauen - die einem nahe stehen - empfehlen kann.

*Vielen herzlichen Dank an den Elisabeth Sandmann Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!


Power Woman
Original: "What would she do?"/2018, ars Edition Verlag, 112 Seiten, broschiert, Übersetzer/-in: Andreas Jäger, ★★★☆☆ 3 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch


In diesem Buch finden sich die wahren Geschichten von 25 Frauen, die alle auf ihre eigene Weise die Welt verändert haben - von den Trung-Schwestern, die vor 2000 Jahren in Vietnam eine Rebellion gegen China anführten, über Katharina die Große, die Kaiserin von Russland wurde, zu der großartigen Malerin Frida Kahlo, der jungen Nobelpreisträgerin Malala Yousafzai, der engagierten Schauspielerin Emma Watson und Michelle Obama, die eine große Fürsprecherin der Rechte von Frauen und Mädchen ist.

Jede dieser Frauen ist auf ihre Weise beeindruckend, aber ob Naturwissenschaftlerin, Krankenschwester, Schriftstellerin, Rechtsanwältin, Schauspielerin, Umweltschützerin, Fußballerin oder Tierschützerin – eines haben sie alle gemeinsam: Sie waren und sind der Überzeugung, dass Männer und Frauen ebenbürtig sind, und haben sich geweigert, Männern den Lauf der Geschichte zu überlassen.
Neben den Schilderungen der großen Leistungen und Ideen dieser Frauen geht das Buch aber auch der Frage nach, was sie sagen würden, wenn sie mit Fragen und Problemen konfrontiert wären, die Mädchen von heute tagtäglich beschäftigen. Und so findet sich nach jeder Lebensgeschichte ein Abschnitt, in dem man zum Beispiel erfährt, wie Zaha Hadid mit Gruppenzwang umgehen würde, oder was Virginia Woolf einem Mädchen raten würde, das sich als Außenseiterin fühlt ...


Power Woman ist ein sehr schön anzusehendes Buch, das 25 Frauen der Geschichten in kurzen Biographien vorstellt. Mithilfe von liebevollen Illustrationen werden diese kurz vorgestellt und am Ende wird eine Alltagsfrage aus dem Leben im Sinne der dargestellten Frau beantwortet.  Frauen aus vielen wichtigen Bereichen werden vorgestellt.  Die Auswahl ist sehr bunt und reicht von Kleopatra, über Katharina die Große, die Trung-Schwestern, Florence Nightingale, Marie Curie bis zu Malala und Michelle Obama.

Dieses Buch ist in erster Linie sehr schön anzusehen, die Illustrationen sind ansprechend und die dargestellten Frauen sind gut zu erkennen. Schwierigkeiten hingegen machte mir die Sprache, die ich als sehr eindimensional und simpel empfand. Während die geschichtliche Informationen eher die Zielgruppe der Jugendlichen betreffen konnte. empfand ich den Schreibstil eher passend für das Grundschulniveau.

"Never change a winning team" - Mut zur Konstanz

Sonntag, 22. Juli 2018


Immer wieder stoße ich im Leben auf Menschen die ständig eine neue Leidenschaft für sich entdeckt haben oder einfach DAS neue Teil gefunden haben und es einfach promoten wollen. Zum einen habe ich unglaublichen Respekt davor sich so schnell für neue Dinge begeistern zu können, andererseits frage ich mich, wie man so schnell von einer Sache zur anderen springen kann und das Alte einfach wieder fallenlässt.
Sind die neuen Sachen wirklich immer wieder die besten oder lassen wir uns einfach von der Medienmaschinerie vor den Karren spannen und verfallen durch ihre Beeinflussug nur immer wieder dem neuen Hype?
Oder bin ich vielleicht einfach nur verbissen und unflexsibel?
In lezter Zeit mache ich mir ziemlich viele Gedanken über dieses Thema. In meinem Umfeld erfahre ich immer wieder zum Beispiel von zich neuen Apps, die man unbedingt haben muss und die SO praktisch sind. Ich dagegen nutze eigentlich seit ich ein Smartphone habe die selbe Nachrichten-, Sportnews- und Musikapp und natürlich die üblichen Sozialen Netzwerke und brauche auch nichts Neues um glücklich und zufrieden zu sein. Es ist so, dass ich besagte Apps dann doch runterlade, nur um sie eine Stunde später wieder zu löschen, da ich es einfach nicht brauche oder meine "Standardapps" das einfach schon abdecken.
Dieser Sachverhalt lässt sich auf soviele andere Lebenssituationen übertragen, zum Beispiel Makeup, die Technikmarke die man nutzt oder auf den Kleidungsstil. Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen solche Dinge immer wieder ändern, weil sie immer noch ein bisschen mehr zufrieden sein wollen, werden es aber mit jeder Veränderung ein bisschen weniger.
Im Sport gibt es den Spruch: "Never change a winning team." Diese Aussage beschreibt einen völlig einfachen und logischen Sachverhalt des Sportes: Wenn eine Mannschaft so wie sie aufgestellt ist gewinnt, egal wie deutlich oder schön, dann lässt man sie in dieser Aufstellung weiterspielen, denn es scheint ja zu funktionieren. Natürlich gibt es von jeder Regel ausnahmen, so auch hier, denn manchmal muss man natürlich Dinge den gegebenen Umständen einfach anpassen.
Mein Apell ist trotzdem: Seid ein bisschen weniger sprunghaft, bleibt einfach mal bei den Dingen die gerade gut funktionieren, denn neu ist nicht immer besser. Doch probiert trotzdem gerne neue Sachen aus, denkt vielleicht nur mal eine Minute mehr vorher darüber nach ob ihr es wirklich braucht.

Der Neue von Tracy Chavalier

Samstag, 7. Juli 2018



Original: "New Boy" / 2018, KNAUS Verlag*, 200 Seiten, gebunden, Übersetzer/-in: Sabine Schwenk, ★☆☆☆☆ 1 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch oder eBook

Was es bedeutet, Außenseiter zu sein – ein atmosphärischer Roman, der in das Amerika der 1970er Jahre führt.
Osei will an seiner neuen Schule vor allem eines: nicht auffallen. Für den afrikanischen Diplomatensohn ist es der vierte Wechsel innerhalb von sechs Jahren, und aus Erfahrung weiß er, dass er gleich am ersten Tag Freundschaften schließen muss. Doch bereits seine Anwesenheit scheint einige seiner weißen Mitschüler und Lehrer zu provozieren. Im Amerika der 1970er Jahre sind gemischte Klassen immer noch selten. Als sich ausgerechnet die beliebte Dee mit Osei anfreundet, sieht Ian, der Tyrann auf dem Pausenhof, rot.
Tracy Chevalier lässt Shakespeares Othello, jenes klassische Stück über Eifersucht und Diskriminierung, in einer Schule spielen, wo das Wort Mobbing kein Fremdwort ist.

D R A M A T I S C H E   E N T Ä U S C H U N G


Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und desto überraschter war ich, als es mich erreichte und ich die Dünne des Buches wahrnahm. Sehr neugierig auf die so hoch gelobte Geschichte fing ich es am gleichen Abend zu lesen an. Ich habe viele Hoffnungen in das Buch gesteckt und alle wurde mit den Füssen getreten.

Die erste Überraschung traf als ich begriff, dass die Autorin für das ganze Geschehen einen einzigen Schultag wählte, in den 1970er Jahren. Das ist tatsächlich originell, zwingt aber alles relativ oberflächlich zu halten, obwohl man auch geschickt mehr daraus machen kann als hier Tracy Chavalier mit Der Neue getan hat. Schon früh ahnt man, wohin die Geschichte führen wird. Der einfache und simple Schreibstil der Autorin zeigt in dieselbe Richtung.


Die Figuren die für mein Empfinden viel zu erwachsen handelten und dachten - im Verhältnis zu dem im Buch angegebenem Alter - waren mir zu eindimensional und klischeehaft. Wir haben den bösen Buben der bis zum Ende ungerührt bleibt, den abgrundtief rasisstischen Lehrer und die naiv-dümmlichen weiblichen Charaktere.

Den charakteristisch verwinkelten Shakespeare Intrigen wird hier kein Platz geboten, alles bleibt oberflächlich und die Geschichte bietet keine überzeugende Entwicklung.
Mir fehlte hier das besondere Etwas, das dieses Buch zu mehr machte als zu der halbherzig umgesetzten Modernisierung des alten Stoffs.
Die Verlagerung der Handlung in die 1970er Jahre wirkte auf mich von Anfang an als die Notlösung der Autorin, um die Reaktion der Schüler und Lehrer auf den dunkelhäutigen Neuankömmling  sich zu Nutzen machen zu können. Etwas was man heute so nicht mehr unbedingt finden würde. Allerdings, dadurch beraubte sich die Autorin der Chance die Aktualität in das Buch zu bringen die ich bei einer Neuinterpretation erwarte.


*Vielen herzlichen Dank an den KNAUS Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Slade House von David Mitchell

Montag, 2. Juli 2018


Original: "Slade House" / 2015, Rowohlt Verlag*, 240 Seiten, gebunden, Übersetzer/-in: Volker Oldenburg, ★★★ 5 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch oder eBook

Geh die Slade Alley hinunter - schmal, feucht und leicht zu verfehlen, selbst wenn du sie suchst. Finde das kleine schwarze Eisentor in der Mauer zur Rechten. Keine Klinke, kein Schlüsselloch, aber wenn du es berührst, schwingt es auf. Tritt in den sonnendurchfluteten Garten eines alten Hauses, das dort unpassend wirkt: zu nobel für die schäbige Nachbarschaft, irgendwie zu groß für das Grundstück. Ein Fremder begrüßt dich und führt dich hinein. Zunächst möchtest du gar nicht mehr fort. Dann merkst du, dass du es nicht mehr kannst. Denn alle neun Jahre, am letzten Sonntag im Oktober, wird ein "Gast" ins Slade House eingeladen. Doch warum wurde er oder sie ausgewählt, von wem und zu welchem Zweck? Die Antwort findet sich dort am hinteren Ende des Flurs, oben am Absatz der Treppe.

S P A N N U N G   A U F   G A N Z   N E U E M   N I V E A U


Die Times bezeichnet Slade House als Einstiegsdroge zu Mitchells Werken. Für mich war Slade Hous das erste Werk dieses talentierten Schriftstellers, das mich von sich überzeugen konnte, allerdings erst nach dem ich das Buch beendete, habe ich erfahren, dass Slade House eigentlich die Fortsetzung des Buches Die Knochenuhren ist. Nach einer kurzen Recherche konnte ich herausfinden, dass die beiden Bücher in jedem Fall zusammen gehören und dass man am besten erst Die Knochenuhren liest, bevor man sich Slade House widmet. Somit können einige Zusammenhänge zwischen den Büchern gestellt werden - auch in Slade House sind einige Anspielungen auf Die Knochenuhren wiederzufinden, laut einiger Quellen meiner Recherche. Nichtdestotrotz kann man -  wie in meinem Fall - Slade House im vornherein lesen. Allerdings hier muss ich eine kleine Kritik am Verlag aussprechen, der auf diese Zusammenhänge und Zugehörigkeit gar nicht aufmerksam macht. Aber jetzt zum Buch...

Selten habe ich ein Buch, das zugleich so unheimlich und mysteriös ist, gelesen. Ich habe Slade House inhaliert, ich hätte es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt, allerdings als es draußen schon dunkel war und die Dielen in der Wohnung knarrten habe ich es getan, da es richtig gruselig wurde. David Mitchelle fängt eine besonders düstere Atmosphäre ein und schafft mit Slade House eine grandiose Geschichte mit einem ganz besonderes geheimnisvollen Charme, der dem Leser das ständige Gefühl verleiht mehr zu lesen als die auf dem Papier geschriebene Geschichte.


Slade House besteht aus mehreren Einzelschicksalen. Ein Zyklus von neun Jahren erschafft ein Haus der Vergangenheit immer wieder aufs Neue, um Besucher hereinzulocken. Besucher, die sich ahnungslos in ein unheimliches und gruseliges Schicksal begeben. David Mitchell weist jedem Protagonisten eine eigene Geschichte, eine eigene Ausgangssituation, zu. Aber trotz der neuen Gedanken und Umschreibungen, trotz der unterschiedlichen Schicksale kehrt er immer wieder zum alten Lauf der Dinge, zum großen Ganzen zurück und kreiert eine immer wiederkehrende Spirale. Trotz ihrer Gleichheit sind die Schicksale der unterschiedlichen Protagonisten immer wieder anders, erfrischend, erschreckend. Der Leser folgt jedem neuen Gast des Slade House in der Ich-Perspektive, jeder bringt seinen eigenen Charakter, seine eigene Persönlichkeit mit und unterschiedet sich somit von den anderen.
David Mitchelle beweist seine großartige Phantasie indem er einen Roman erschafft, in dem er verschiedene sprachliche und erzählerische Stile vereint und ein ganzes Werkt schafft, aus einzelnen Teilstücken, die er mühelos und elegant miteinander verbindet und die am Ende ein großes Ganzes ergeben.

Ich mag den Charme solcher Schauerromane, ich mag den Grusel der seine Wurzel in der Fantasie des Lesers schlägt. Allerdings bei dem Buch von David Mitchelle kam der Grusel nie richtig auf und nichtsdestotrotz ist Slade House ein Pageturner.


*Vielen herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Die Farbe von Milch von Nell Leyshon

Freitag, 29. Juni 2018


Original: "The colour of milk" / 2013, EISELEVerlag*, 208 Seiten, gebunden, Übersetzer/-in: Wibke Kuhn, ★★★ 4 von 5 Sterne

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte. „Eine einzigartige Erzählstimme, die unvergessliche Bilder in den Kopf des Lesers malt.“ The Independent„Ein eindringliches Kammerspiel über Klassenunterschiede, Armut und das harte Leben einer standeslosen Frau in einer patriarchalischen Welt.
Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

E I N D R I N G L I C H   E I N F A C H


Die Farbe von Milch stand schon seit einiger Zeit auf meiner Wunschliste. Die unterschiedlichen Lesestimmungen haben mich erst ein bisschen verunsichert ob das Buch etwas für mich ist. Es handelt sich hier um einen historischen Roman, was eigentlich nicht wirklich mein Genre ist, aber die Kurzbeschreibung und das Cover haben mich einfach wahnsinnig angesprochen und neugierig gemacht.

Der Roman ist aus der Sich unserer Protagonistin, Mary geschrieben - ein junges Bauernmädchen aus dem Jahre 1832, das bis vor kurzem weder Lesen noch Schreiben konnte. Entsprechend einfach und teilweise holprig - mit den dazugehörigen Zeichensetzungsfehlern - ist hier auch die Sprache.
Da die Handlung bis auf einen Twist am Ende des Buches recht vorhersehbar ist, empfand ich dieses Stilmittel, welches hier die Autorin mit Hilfe der eindringlichen Sprache Marys verwendete, als gelungen, da es die Geschichte dieses authentische Etwas verleiht, dass eine einfache Handlung, wie wir sie in diesem Fall haben, ausgleicht. 

Die kluge Mary stellt einen echten, mutigen und selbstsicheren Charakter dar, welche dem Leser dank ihrer durchweg geradeaus, ehrlichen Art und der Wissbegierde schnell als sehr sympathisch rüberkommt. Auch die weiteren Charaktere sind allesamt authentisch und gut gezeichnet, so dass der Leser schnell eine Vorstellung von ihnen hat. 

Der Stil passt sich dem Charakter des einfachen Bauernmädchens an und trotz der ungewöhnlichen Sprache, oder vielleicht genau dadurch, wirkte die Handlung an einigen Stellen gestellt und künstlich. Man muss schon tiefer lesen, um den drunterliegenden Kitsch in der Handlung und den Figuren zu erkennen. Trotz allem behandelt das Buch keineswegs antiquierten Themen, sondern genau das Gegenteil ist hier der Fall. Sexueller Missbrauch, häusliche Gewalt und die Stellung der Frau in der Gesellschaft sich heute noch aktuelle und heiß diskutierte Themen. 

Um den Leser vollkommen zu verwirren, schreibt Neil Leyshon ein komplett verblüffendes Ende. Nach dem der erste Überraschungseffekt verstrichen ist, wirkt das Ende aber einfach nur gewollt und kommt einem von irgendwo bekannt vor. Auf mich wirkte das Ende so als wenn die Autorin keine Ahnung hatte wie sie die Geschichte weiter führen kann und sich schnell aus der Affaire ziehen wollte. Deshalb konnte mich auch das Ende nicht so überzeugen wie ich es mir gewünscht hätte. 

Nell Leyshon hat mit Die Farbe von Milch ein recht unaufgeregtes, aber trotzdem authentisches Buch geschaffen, mit einem ungewöhnlichen Erzählstil, der auch noch lange nach der letzten Seite nachklingt. 

*Vielen herzlichen Dank an NetGalley und den EISELE Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Vicious Love von L. J. Shen

Montag, 25. Juni 2018


Original: "Vicious" / 2016, LYX Verlag*, 448 Seiten, broschiert, Übersetzer/-in: Patricia Woitynek, ★★★ 5 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch oder eBook

Emilia LeBlanc traut ihren Augen nicht, als sie nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder Baron "Vicious" Spencer gegenübersteht. Vicious, der ihr das Leben einst zur Hölle gemacht hat. Vicious, der nie nett, immer furchtbar zu ihr war. Vicious, der sie ans andere Ende der USA und weg von ihrer Familie getrieben hat. Vicious, der einzige Mann, den sie je geliebt hat. 
Inzwischen ist er ein erfolgreicher Anwalt und leitet mit seinen drei besten Freunden ein Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen. Emilia, die es kaum schafft, sich und ihre kranke Schwester über die Runden zu bringen, weiß, dass Vicious der letzte Mann ist, den sie jetzt in ihrem Leben gebrauchen kann. Und doch kann sie sich wie damals schon einfach nicht von ihm fernhalten...

M I T R E I S E N D, V E R F Ü H R E R I S C H,  S I N N L I C H


Lange Zeit dachte ich, dass die Bücher des New Adult Genre mich nicht mehr reizen können, weil sich irgendwo alle gleichen und sie mir nichts mehr neues anbieten konnten. Allerdings, habe ich mich gewaltig getäuscht. Es stimmt, dass es Bücher gibt, die sich von der Handlung kaum voneinander unterscheiden, aber es gibt auch Bücher wie Vicious Love wo der Leser bemerkt, dass die Autorin sich Mühe gegeben hat etwas - für diese Genre - rares zu schaffen.

Die Geschichte besteht aus mehreren Handlungssträngen. Einer findet in der Gegenwart statt und der andere in der Vergangenheit - nämlich zehn Jahre zuvor. Überdies wird die Geschichte in Wechsel aus der Perspektive von Vicious wie auch aus der Emilias erzählt.
Während wir auf der einen Seite den arroganten, reichen aber trotzdem - irgendwo tief drinnen - schönen Menschen haben, der sich um nichts Sorgen machen muss, haben wir auf der anderen Seite einen bescheidenen, geradlinigen Menschen, der auf jeden Job angewiesen ist und sich alles hart erarbeitet. Vicious und Emilia könnten nicht unterschiedlicher sein. Man könnte Sie als die perfekten Gegensätze beschreiben, wie Feuer und Eis, Licht und Schatten. Man ist dazu verleitet zu sagen, dass eine solche Liebesgeschichte - das Vicious und Emilias Liebe zum scheitern verurteilt ist und es keinen Sinn hat, allerdings nur bei wenigen Bücher konnte ich dieses magische Knistern zwischen den Protagonisten so real mitfühlen.

Solche Bücher lese ich persönlich am liebsten, vor allem im New Adult Genre finde ich es besonders geeignet. Der Leser bekommt die Möglichkeit beide Protagonisten näher kennenzulernen und ihre Gedanken und Gefühle zu ergründen. Die Zeitwechsel zeigen dem Leser wie die Geschichte der beiden angefangen hat, wie dies in der Vergangenheit ablief und man kann wunderbar nachvollziehen, ob und wie sich die Protagonisten entwickelt haben.

L. J. Shen hat mit Vicious Love keine gewöhnliche Liebesgeschichte geschaffen, sondern eine die ihre Wurzeln auf einer Menge an Intrigen und einer besonderen Art von Hass geschlagen hat. Eine humorvolle, nervenzerreißende, spannungsgeladene und vor allem sinnliche Geschichte. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und die spannende Handlung hat mich mit jeder Seite mehr in den Bahn gezogen. Man kann mit dem Lesen nicht einfach aufhören, man fiebert mit und will immer mehr davon. Ich hätte am liebsten gleich den zweiten Teil gelesen.

*Vielen herzlichen Dank an den LYX Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Summer Girls von Jobien Berkouwer

Mittwoch, 20. Juni 2018


Original: "Zommermeisjes" / 2016, Penguin Verlag*, 352 Seiten, broschiert, Übersetzer/-in: Simone Schroth, ★★★☆☆ 3 von 5 Sterne, hier kaufen als BucheBook oder Hörbuch

Die Profilerin Lot van Dijk wird aus Amsterdam in eine verschlafene Gemeinde auf dem Land versetzt. Die männlichen Kollegen nehmen die junge Frau nicht ernst, und abgesehen von ausgebrochenen Pferden gibt es für die Polizei nur selten etwas zu tun. Doch dann wird in einer Waldhütte nach einem Sturm eine Leiche gefunden. Lot sieht ihre Chance, sich zu behaupten, und erstellt ein Täterprofil. Es weist eindeutig auf einen Serienkiller hin, aber sie wird nur müde belächelt. Bis im Wald ein zweites ermordetes Mädchen gefunden wird. Denn nun liegt es an Lot, den Mörder aufzuhalten, bevor er sein nächstes Opfer findet …

D E T A I L I E R T   U N D   F L Ü S S I G    E R Z Ä H L T


Auf den ersten Blick klingt der Titel Summer Girls nicht unbedingt nach einem Thriller. Doch dieses Buch ist definitiv ein Thriller und ein relativ düsterer noch dazu. Die Mordfälle die hier behandelt werden sind schaurig und faszinierend zu gleich. Zudem scheint nichts in dieser Ermittlung an den Haaren herbei gezogen, was wohl besonders daran liegt, dass die Autorin selbst als Polizistin gearbeitet hat und heute als Profilerin tätig ist. Die Geschichte von der Profilerin Lot van Dijk die von Amsterdam auf das Land versetzt wird ist somit durchweg glaubwürdig und die Figur hat auch ihre Ecken und Kanten.
Trotzdem hatte ich meine Probleme mich in die Protagonistin und in die Handlung einzufühlen. Obwohl der Charakter toll geschrieben ist hatte ich nie das Gefühl, dass mich etwas mit Lot verbindet. Ihr Handeln und ihre Gefühlswelt war wohl einfach nicht mt mir kompatibel. Ähnlich ging es mir mit dem Fall. Obwohl ich düstere Thriller liebe, denn mein Motto ist: Je verrückter der Mörder desto spannender die Geschichte, hat mir die ganze Zeit irgendetwas gefehlt. Es war spürbar, dass die Handlung immer mehr Fahrt aufnahm sprang der Funke bei mir einfach nicht über.
Nun könnte man denken, dass das Buch nicht gut geschrieben ist und der Schreibstil daran Schuld hat. Doch das stimmt nicht. Der Schreibstil ist flüssig und ansprechend und langweilt einen nicht. Die Autorin versteht es Spannung aufzubauen.
Abschließend muss ich sagen, dass Summer Girls ein wirklich guter Thriller ist und ein gut geschriebenes Buch noch dazu. Doch war es wahrscheinlich nicht das richtige Buch für mich und ich habe mir vielleicht einfach etwas anderes erhofft. Trotzdem kann ich dieses Buch guten Gewissens weiter empfehlen, denn ich denke es wird den meisten wirklich gefallen.

*Vielen Dank an den Penguin Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Meine Cousine Rachel, Swing Time & Co.

Sonntag, 10. Juni 2018

Nicht alle Bücher die wir in die Hand nehmen, aufschlagen und denen wir unserere Zeit widmen sind auch das was wir - vielleicht auf Grund des Äußeren - erwartet haben. Es gibt Bücher die einfach nicht für uns geschaffen sind. Im Fall solcher Bücher rät der Schriftsteller Tim Parks "seine Selbstachtung nicht mehr daran zu hängen, ein ganzes Buch durchzustehen, und sei es nur aus dem Grund, dass einem umso weniger Zeit für Gute bleibt, je mehr schlechte Bücher man zu Ende liest."


Broken Off (eng. Abgebrochen) ist eine Kategorie in der ich euch die Bücher vorstelle, die ich zur Seite gelegt habe, ohne viele Wörter dazu verlieren zu müssen. Ich verrate euch meine Gründe die mich dazu geführt haben dieses Buch abzubrechen und ob ich noch vor habe diesem eine Chance zu geben oder nicht. 



Meine Cousine Rachel von Daphne du Maurier

Ich habe so vieles von diesem Buch gehört und mir so stark gewünscht dieses Buch zu lesen, aber leider liegt das Buch - nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen - seit einem halben Jahr unangerührt auf  meinem Nachtisch. Ich konnte mich mit dem Buch überhaupt nicht anfreunden. Alles schien mir steif, kalt, distanziert und vor allem schwer nachvollziehbar. Ich konnte mich nicht in das Buch hineinfühlen und kam nur schwer klar mit der für mich unglaubwürdigen Geschichte.

*Vielen Dank an den Suhrkamp Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!


Swing Time von Zadie Smith

Ich weiss wirklich nicht wie es dazu gekommen ist, dass ich dieses Buch abgebrochen habe, ich habe so sehr auf dieses Buch hingefiebert...
Aber ich bin mir drei Sachen bewusst was dieses Buch betrifft:
1. Ich habe es zum absolut falschen Zeitpunkt angefangen,
2. Wenn ich es erneut und zum richtigen Zeitpunkt ergreifen werde, werde ich es lieben,
3. Ich werde es definitiv - und hoffentlich noch dieses Jahr - lesen!

*Vielen Dank an den Kiepenheuer & Witsch Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!




Von dieser Welt von James Baldwin

Nach dem ich fast die Hälfte an einem einzigen Tag gelesen habe, fing die Geschichte an zu stottern und mich nicht mehr zu begeistert. Obwohl die Geschichte von der ersten Seite mein Interesse wecken konnte und der tolle Schreibstill  mich fesselte, passierte ein abrupter Cut, der mich einfach von diesem Buch weggebracht hat. Allerdings so lange liegen lassen will ich es nicht, deswegen wird es auch mit in den Urlaub kommen.

*Vielen Dank an den dtv Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Die Hochstapler von Sabine Durrant

Donnerstag, 31. Mai 2018


Original: "Lie with me" / 2016, Penguin Verlag*, 400 Seiten, broschiert, Übersetzer/-in: Karin Dufner, ★★★ 5 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch oder eBook

Seit Paul Morris einen großen Bestseller landete, sind viele Jahre vergangen. Mittlerweile ist das Geld aufgebraucht, und er leidet unter einer Schreibblockade. Doch auf Kosten anderer kommt er ganz angenehm durchs Leben, denn mit einem hatte Paul noch nie Probleme: lügen. Als er seinen alten Schulfreund Andrew Hopkins in dessen Villa besucht, lernt er dort Alice Mackenzie kennen. Die junge Mutter ist verwitwet – und sehr wohlhabend. Alice lädt Paul ein, sie und Andrews Familie in den alljährlichen Urlaub nach Griechenland zu begleiten. Dort, auf Pyros, verschwand vor zehn Jahren ein Mädchen spurlos, und Alice hat nie aufgehört, nach ihr zu suchen. Doch auch Paul war damals auf der Insel …

L A T E N T E   G R A U S A M K E I T


Das Buch von Sabine Durrant war eines der wenigen Bücher dem ich von Anfang an ansehen konnte, dass ich es von den ersten bis zu letzten Seite abgöttisch lieben werde. Nur ein weiteres Buch durfte diese Begehrtheit erfahren durfte und ich glaube nicht, dass es Zufall ist, dass es auch aus dem Penguin Verlag stammt. 
Wir lernen als erstes unseren Protagonist - auch Ich-Erzähler - Paul kennen, einen charmanten und arroganten Unsympath. Paul schildert die Ereignisse in einer klaren und einfachen Sprache und die Art wie er die Geschichte in einem selbstgefälligen Plauderton erzählt, erzeugt das Gefühl von Bekanntheit und Nähe zwischen ihm und dem Leser. Die Figur unseres Protagonisten ist sehr gut konstruiert und wir lernen sehr schnell seine Schwächen kennen. Schon die ersten Seiten fesseln den Leser und motivieren zum weiterlesen, obwohl Paul keine sehr sympathische Figur ist. Unter der brennenden griechischen Sonne baut sich nun eine latent grausame und erschreckend kaltblütige Geschichte auf. Gleichzeitig aber auch eine Atmosphäre von einer mit Händen greifbaren Gereiztheit, alt behütete Geheimnisse und ungeklärte Verbrechen. Die unterschwellige Spannung lässt den Leser nicht los und mach ihn mehr oder weniger süchtig nach dieser großartig gebauten Geschichte. 
Neben der spannenden Geschichte spielt auch das in England noch herrschende Klassenbewusstsein im Buch eine immense Rolle. Paul stammt aus bescheidenen Verhältnissen und mittlerweile ist der Ruhm seines ersten geschriebenen Roman verblasst und er somit pleite. Er erarbeitete sich seinen Weg selber nach Oben, trotz zahlreicher Demütigungen an der Privatschule an die er nur mit Hilfe eines Stipendiums kam und nach seinem Studium in Cambridge. Somit erwarb er sich die von vielen stark ersehnte Eintrittskarte in die Welt der Upper Middle Class, die durch ihre besonderen Regeln und Rituale, die von der Kleidung bis hin zur Körpersprache reichen, bekannt ist. Diese Details, die in der Geschichte eine sehr wichtige Rolle spielen, stellt Sabine Durrant hervorragend dar. Somit beweist die Schriftstellerin ein besonderes Gespür für Details die ihre Figuren ausgesprochen lebendig erscheinen lassen.

*Vielen Dank an den Penguin Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Der Traum einer Hochzeit

Dienstag, 29. Mai 2018


Es sind zwei Jahren vergangen seit wann ich Ihn kenne, der Mann meiner Träume, der Mann in den ich mich unwiderruflich verliebt habe und dem ich bald das Ja-Wort geben werde. Zwei Jahre voller Höhen und Tiefen, voller Liebe, Streitereien und süßer Momente in denen wir uns wieder vertragen haben. Momente in denen wir unsere Entschuldigungen und unsere Liebesbekundungen ausgesprochen haben. Momente in dem wir uns aufs Neue kennengelernt haben.
Ich weiß nicht wo die Zeit geblieben ist aber was ich mit hundert prozentiger Sicherheit weiß ist dass ich mir tief in meinem Herzen wünsche, dass diese zwei Jahre einfach nur der Anfang sein sollten von etwas Wunderschönem, dass ein ganzes Leben halten sollte.
Als wir uns kennenlernten war es so, dass ich frisch getrennt war, deshalb hatte ich in der Zeit auch keinen Wunsch eine neue Beziehung einzugehen. Ich kann mich auch heute noch an den Moment erinnern in dem ich ihn auf mich zukommen sah, bei unserem ersten Treffen. Später an dem Tag durfte ich erfahren, dass wir beide eigentlich nicht darauf bedacht waren eine Beziehung einzugehen. Allerdings der Moment in dem er mit seinem breiten Lächeln, seinen strahlenden Augen und seinem lässigen Gang auf mich zukam erwachte etwas in mir, dass ich schon seit Jahren dachte verloren zu haben.



Allerdings kurz danach mussten wir beide uns selbst und auch gegenseitig eingestehen, dass wir mehr für einander empfanden als wir am Anfang vor hatten. Wir sind schon bald unzertrennlich geworden und seit dem gibt es uns nur noch im Doppelpack. Wir sind ein Team, das sowohl die Ähnlichkeiten wie auch die Unterschiede verbindet. Wir sind uns sehr ähnlich und doch so unterschiedlich, das macht diese Beziehung für mich so besonders.
Ich weiß, dass ich bei Ihm so sein kann wie ich bin, ich weiß, dass er meine guten wie auch meine weniger guten Seiten liebt, genau so wie ich bei ihm und ich weiß, dass er egal was passiert immer hinter mir steht. Ich vertraue ihm wie ich kaum jemand in meinem Leben je vertraut habe; so doll, dass ich weiß, dass wenn es ich fallen würde, er da wäre mich zu fangen und mir wieder auf die Beine zu helfen.
Ich hatte schon einige Beziehungen bevor ich Ihn kennenlerne, aber bei jeder schlummerte irgendwo tief in mir immer die Gewissheit, dass es eines Tages zu Ende gehen würde, dass eines Tages alles aus sein wird und ich weiter mein Leben ohne die jegliche Person leben würde.
Bei ihm gibt es eher die Gewissheit, dass wir uns das Ja-Wort geben werden, eines Tages eine glückliche Familie gründen werden, Kinder bekommen werden und uns zusammen ein Leben aufbauen. Das wir sowohl an sonnigen wie auch an regnerischen Tagen zusammen aufstehen werden und in den Tag starten werden mit der Gewissheit, dass der andere da ist, uns zu lieben, zu unterstützen und für den Anderen zu sorgen.


Jede Frau hat schon seit ihrem Mädchen-Alter eine Vorstellung wie ihre Hochzeit aussehen wird und diese Vorstellung wächst mit Ihr und entwickelt sich zusammen mit ihr aus der Vorstellung eines Mädchens in die einer erwachsenen Frau.
Meine Vorstellung ist mit mir zusammen gewachsen, hat sich entwickelt und heute repräsentiert mich diese und meine Vorlieben. Während bis vor einigen Jahren ich mir noch vorgestellt habe wie ich mein Ja-Wort an einem sonnigen Sommertag am Strand gebe stelle ich mir heute meine Hochzeit komplett anders vor.
Ich bin eine bekennende Herbst-Liebhaberin. Ein tschechischer Schriftsteller beschrieb den Herbst als die Jahreszeit , in der die Natur die Seite umblättert. Der Hebst bedeutet nicht nur das Ende, das Ende des Sommers, das Ende warmer sonniger Tage. Nein, der Hebst nimmt der Natur das Leben um es ihr im Frühling wieder zu geben.  
Im Herbst zu heiraten kann sehr viele Vorteile haben, man hat mehrere Möglichkeiten die perfekte Location zu finden als in der Hauptsaison und die Gäste müssen nicht bei +30 Grad in ihren Kleidern und Anzügen schwitzen. Da wir schon beim Thema Kleider und Anzüge sind, ich persönlich träume von einer eher nicht formellen Hochzeit. Ich möchte, dass unsere Gäste sich gut fühlen und die schönen Momente mit uns genießen können, anstatt sich Gedanken um ihr Aussehen machen zu müssen. 
In eher erdigen Farben und unter freiem Himmel gehalten - frei, wild und blumig - wünsche ich mir, dass die Hochzeit mit dem Hebst harmoniert und damit die perfekte Kulisse abgibt. Bei einer romantischen freien Trauung auf einer Wiese am See, das Ja-Wort zu geben klingt einfach perfekt. Die anschließende Party würde in einem Zelt, welches einen in die Welt aus der Herr der Ringe versetzt stattfinden und das genug Platz zum tanzen anbieten würde.
Das sind nur einige Stichpunkte wie meine Traumhochzeit aussehen würde, denn wenn ich ins Detail gehen müsste dann würden wir in einer Woche nicht fertig werden.












Um meine Traumhochzeit zu planen und die wunderbaren Momente festzuhalten, wird mir die wunderbare Hochzeitskollektion aus dem Herder Verlag zur Seite stehen. Obwohl die To-do-Liste für eine gelungene Hochzeit endlos ist, mit den Titeln aus seiner Hochzeitskollektion Love is all you need by Susanne Rademacher liefert der Herder Verlag dafür jede Menge Tipps, Raum für Erinnerungen und Geschenkideen für die Gäste. Die Hochzeitsexpertin Susanne Rademacher, bekannt durch ihren Blog lieschen-heiratet.de, hat die Kollektion mitentwickelt und die Texte verfasst. Gestaltet ist alles in den Trendfarben Gold, Rosé und Türkis.
Susanne Rademacher zählt mit ihrem Blog lieschen-heiratet.de zu den erfolgreichsten Hochzeitsbloggerinnen Deutschlands. Die Kommunikationsexpertin und Autorin ist begeisterte Brautflüstererin, selbst verheiratet und seit kurzem Mutter! Sie wohnt mit ihrer Familie im Süden von Hamburg.


Im Buch Stilvoll heiraten. Mein Weddingplaner erfahren die Braut und ihr „Team“, wie man in der Vorbereitung einen kühlen Kopf bewahrt. Sowohl für lange als auch kurze Planungszeiten hat Susanne Rademacher hier Themen- und Terminübersichten sowie Checklisten, Dos und Don’ts zusammengestellt. 
Im goldgeprägten Liebesalbum Unsere LOVE STORY. Wir 2 und unsere schönsten Momente können Braut und Bräutigam ihre persönliche Lovestory festhalten: vom ersten Date über den Moment des Antrags bis zum großen Tag. Am Ende geht der Blick gemeinsam in die Zukunft.
Ebenfalls aufwendig gestaltet ist das Gästebuch Love is in the air, das Hochzeitsgäste einlädt, sich persönlich zu verewigen. Susanne Rademacher hat herzerwärmende und humorvolle Fragen und Aufgaben entwickelt, die allen großen Spaß machen werden. Mit Seiten zum Malen, Kleben und Beglückwünschen wird dieses Album zu einem besonderen Erinnerungsstück.
Für Liebesbotschaften ist auch Platz im romantischen Spiralaufsteller Du bist meine Welt!. Mit humorvollen und inspirierenden Zitaten rund um die Liebe und Partnerschaft ist das Spiralbuch ein perfektes Geschenk für den Jahrestag, Valentinstag oder um einfach zwischendurch Ich liebe dich zu sagen!
Gäste, die eine kleine Ergänzung zum Geldgeschenk suchen, greifen zum wunderschönen Glückwunschbuch Alles Liebe zur Hochzeit – mit augenzwinkernden Tipps für die Zeit zu zweit – sowie nach den Doppelkarten mit den Motiven „Alles Liebe zur Hochzeit" und „Confetti here, champagner there, love everywhere". 
Eine Vielfalt an Glückwünschen versammelt das Postkartenbuch All you need is love & ..., das das berühmte Beatles-Lied fantasievoll ergänzt: „All you need is love & a crazy best friend“. Diese farbenfrohen Karten sind nicht nur eine gute Geschenkidee, sondern eignen sich wunderbar zur Dekoration.

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