Kleine große Schritte, Red Sparrow & Co.

Freitag, 27. Juli 2018

Nicht alle Bücher die wir in die Hand nehmen, aufschlagen und denen wir unserere Zeit widmen sind auch das was wir - vielleicht auf Grund des Äußeren - erwartet haben. Es gibt Bücher die einfach nicht für uns geschaffen sind. Im Fall solcher Bücher rät der Schriftsteller Tim Parks "seine Selbstachtung nicht mehr daran zu hängen, ein ganzes Buch durchzustehen, und sei es nur aus dem Grund, dass einem umso weniger Zeit für Gute bleibt, je mehr schlechte Bücher man zu Ende liest."


Broken Off (eng. Abgebrochen) ist eine Kategorie in der ich euch die Bücher vorstelle, die ich zur Seite gelegt habe, ohne viele Wörter dazu verlieren zu müssen. Ich verrate euch meine Gründe die mich dazu geführt haben dieses Buch abzubrechen und ob ich noch vor habe diesem eine Chance zu geben oder nicht.


Kleine große Schritte von Jodi Picoult

Die Thematik hat gleich mein Interesse geweckt, allerdings ist der Funke nicht wirklich übergesprungen, so dass ich mir das Buch das nahe zu 600 Seiten besitzt nicht erzwingen will. In erster Linie kam ich mit der Protagonistin - Ruth - nicht so wirklich klar, ich konnte ihr Verhalten und ihre Reaktionen in vielen Punkten nicht wirklich nachvollziehen. Zweitens fand ich die Geschichte nicht so gut umgesetzt, trotz des hervorragenden Schreibstils von Jodi Picoult. Das Buch war mir deutlich zu lang, meine Erwartungen zu hoch gestellt und die Geschichte zu eintönig. Vielleicht liegt das gerade an der Jahreszeit, ich werde dem Buch auf jeden Fall später noch eine Chance geben.

*Vielen Dank an den C. Bertelsmann Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!



Red Sparrow von Jason Matthews

Ich habe vieles von dem Buch und dem Film gehört. Deshalb wollte ich erstmal das Buch lesen bevor ich den Film sehe. Allerdings glaube ich inzwischen, dass der Film eher was für mich ist als das Buch. Nach mehreren Versuchen, liegt das Buch seit mehreren Wochen unangerührt auf dem Stapel der Bücher die ich angefangenen haben. Trotz des spannenden Klappentext konnte mich die Geschichte nicht in ihren Bann ziehen. Vielleicht liegt das auch an dem - für mich - seltsamen Schreibstil. Auch die Charaktere konnten meine Sympathie nicht für sich gewinnen. Vielleicht habe ich das Buch im falschen Moment angefangen, woran es liegt kann ich nicht so genau sagen. Ich weiß auch nicht, ob ich je wieder danach greifen werde – deshalb schlage ich vor - dass wir uns alle überraschen lassen sollten.

*Vielen Dank an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!



Feminist Fight Club von Jessica Bennett

Ich habe von diesem Buch so viel gutes gehört, dass ich kaum erwarten konnte es in den Händen zu halten und es anfangen zu können. Als es bei mir ankam, war ich auch komplett begeistert von der sehr kreativen Aufmachung, allerdings fing schon nach einigen Seiten meine Begeisterung an zu schrumpfen. Der Schreibstil hat mir mit jeder Zeile weniger gefallen und ich fand es zu infantil geschrieben für das was ich mir vorgestellt habe. Mal sehen ob ich es mir im Herbst erneut aus dem Regal schnappen werde....

*Vielen Dank an den Lübbe Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Bücher von starken Frauen über starke Frauen

Mittwoch, 25. Juli 2018


Feminismus ähnelt für viele heut zu Tage einem Schimpfwort. Viele assoziieren mit diesem Wort Frauen "die verzweifelt versuchen noch mehr Macht an sich zu reißen, als sie schon haben" - übertrieben gesagt. Aber Feminismus ist mehr. Feminismus handelt von Frauen die durch ihre Macht versuchen einiges zu ändern und Hilfe zu leisten. Feminismus handelt von starken Frauen die andere Frauen motivieren stark zu sein, im Leben etwas zu erreichen und ihren Weg zu gehen. Die folgenden zwei Bücher die ich euch vorstelle sind Bücher von starken Frauen über starke Frauen, von denen wir alle etwas lernen können und uns motivieren lassen können.



200 Frauen - Was uns bewegt von Ruth Hobday und Geoff Blackwell

Original: "200 Woman Who Will Change the Way You See the World"/2017, Elisabeth Sandmann Verlag*, 288 Seiten, broschiert, Übersetzer/-in: Maria Zettner und Karla Hahndorf, ★★★★★ 5 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch

Was bewegt Frauen auf der ganzen Welt und was hat sie beeinflusst; wer hat sie unterstützt und gefördert; was würden sie ändern, wenn sie es könnten; was macht sie glücklich oder was stürzt sie in tiefe Verzweiflung, mit welchem Wort würden sie sich selbst beschreiben?
Über 200 Frauen aus Lebensumständen, wie sie nicht unterschiedlicher sein könnten, darunter berühmte und völlig unbekannte, wohlhabende und bitterarme, gebildete und nicht gebildete Frauen wurden fünf immer gleiche Fragen gestellt. Die Antworten waren ebenso erschütternd und berührend wie kämpferisch und versöhnlich. In jedem Fall aber stellen sie dabei unser Denken auf den Kopf, ermöglichen einen unerwarteten.
Perspektivwechsel und eröffnen einen Blick auf die Welt, wie wir sie bisher nicht gesehen haben.

200 Frauen-Was und bewegt ist ein berührendes wie auch ermutigendes Buch. Dieser wunderschöne und kluge Band, ist keine in deutsch übersetzte Kopie der in Neuseeland erschienenen Originalausgabe, da hier die Verlegerin, Elisabeth Sandmann, die Freiheit hatte für die deutsche Ausgabe zwölf Frauen auszuwählen, die sich gegen Ungerechtigkeit einsetzten.
Die Worte dieser starken, engagierten Frauen zu lesen, ermuntert und inspiriert einen nicht nur dazu sich zu fragen, welchen Beitrag man für eine bessere Welt leisten könnte, sondern motiviert einen auch aktiv zu werden und etwas dafür zu tun. Die Porträts die in dem Band zu finden sind, unterscheiden sich von all den so glat-perfekten Fotos, an die man gewöhnt ist. Diese sind ungesehen und zeigen mehr als man auf den ersten Blick vielleicht erkennen mag.
Ein grandioses Buch, dass ich sowohl als Geschenk für einen selbst, als auch für besondere und starke Frauen - die einem nahe stehen - empfehlen kann.

*Vielen herzlichen Dank an den Elisabeth Sandmann Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!


Power Woman
Original: "What would she do?"/2018, ars Edition Verlag, 112 Seiten, broschiert, Übersetzer/-in: Andreas Jäger, ★★★☆☆ 3 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch


In diesem Buch finden sich die wahren Geschichten von 25 Frauen, die alle auf ihre eigene Weise die Welt verändert haben - von den Trung-Schwestern, die vor 2000 Jahren in Vietnam eine Rebellion gegen China anführten, über Katharina die Große, die Kaiserin von Russland wurde, zu der großartigen Malerin Frida Kahlo, der jungen Nobelpreisträgerin Malala Yousafzai, der engagierten Schauspielerin Emma Watson und Michelle Obama, die eine große Fürsprecherin der Rechte von Frauen und Mädchen ist.

Jede dieser Frauen ist auf ihre Weise beeindruckend, aber ob Naturwissenschaftlerin, Krankenschwester, Schriftstellerin, Rechtsanwältin, Schauspielerin, Umweltschützerin, Fußballerin oder Tierschützerin – eines haben sie alle gemeinsam: Sie waren und sind der Überzeugung, dass Männer und Frauen ebenbürtig sind, und haben sich geweigert, Männern den Lauf der Geschichte zu überlassen.
Neben den Schilderungen der großen Leistungen und Ideen dieser Frauen geht das Buch aber auch der Frage nach, was sie sagen würden, wenn sie mit Fragen und Problemen konfrontiert wären, die Mädchen von heute tagtäglich beschäftigen. Und so findet sich nach jeder Lebensgeschichte ein Abschnitt, in dem man zum Beispiel erfährt, wie Zaha Hadid mit Gruppenzwang umgehen würde, oder was Virginia Woolf einem Mädchen raten würde, das sich als Außenseiterin fühlt ...


Power Woman ist ein sehr schön anzusehendes Buch, das 25 Frauen der Geschichten in kurzen Biographien vorstellt. Mithilfe von liebevollen Illustrationen werden diese kurz vorgestellt und am Ende wird eine Alltagsfrage aus dem Leben im Sinne der dargestellten Frau beantwortet.  Frauen aus vielen wichtigen Bereichen werden vorgestellt.  Die Auswahl ist sehr bunt und reicht von Kleopatra, über Katharina die Große, die Trung-Schwestern, Florence Nightingale, Marie Curie bis zu Malala und Michelle Obama.

Dieses Buch ist in erster Linie sehr schön anzusehen, die Illustrationen sind ansprechend und die dargestellten Frauen sind gut zu erkennen. Schwierigkeiten hingegen machte mir die Sprache, die ich als sehr eindimensional und simpel empfand. Während die geschichtliche Informationen eher die Zielgruppe der Jugendlichen betreffen konnte. empfand ich den Schreibstil eher passend für das Grundschulniveau.

"Never change a winning team" - Mut zur Konstanz

Sonntag, 22. Juli 2018


Immer wieder stoße ich im Leben auf Menschen die ständig eine neue Leidenschaft für sich entdeckt haben oder einfach DAS neue Teil gefunden haben und es einfach promoten wollen. Zum einen habe ich unglaublichen Respekt davor sich so schnell für neue Dinge begeistern zu können, andererseits frage ich mich, wie man so schnell von einer Sache zur anderen springen kann und das Alte einfach wieder fallenlässt.
Sind die neuen Sachen wirklich immer wieder die besten oder lassen wir uns einfach von der Medienmaschinerie vor den Karren spannen und verfallen durch ihre Beeinflussug nur immer wieder dem neuen Hype?
Oder bin ich vielleicht einfach nur verbissen und unflexsibel?
In lezter Zeit mache ich mir ziemlich viele Gedanken über dieses Thema. In meinem Umfeld erfahre ich immer wieder zum Beispiel von zich neuen Apps, die man unbedingt haben muss und die SO praktisch sind. Ich dagegen nutze eigentlich seit ich ein Smartphone habe die selbe Nachrichten-, Sportnews- und Musikapp und natürlich die üblichen Sozialen Netzwerke und brauche auch nichts Neues um glücklich und zufrieden zu sein. Es ist so, dass ich besagte Apps dann doch runterlade, nur um sie eine Stunde später wieder zu löschen, da ich es einfach nicht brauche oder meine "Standardapps" das einfach schon abdecken.
Dieser Sachverhalt lässt sich auf soviele andere Lebenssituationen übertragen, zum Beispiel Makeup, die Technikmarke die man nutzt oder auf den Kleidungsstil. Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen solche Dinge immer wieder ändern, weil sie immer noch ein bisschen mehr zufrieden sein wollen, werden es aber mit jeder Veränderung ein bisschen weniger.
Im Sport gibt es den Spruch: "Never change a winning team." Diese Aussage beschreibt einen völlig einfachen und logischen Sachverhalt des Sportes: Wenn eine Mannschaft so wie sie aufgestellt ist gewinnt, egal wie deutlich oder schön, dann lässt man sie in dieser Aufstellung weiterspielen, denn es scheint ja zu funktionieren. Natürlich gibt es von jeder Regel ausnahmen, so auch hier, denn manchmal muss man natürlich Dinge den gegebenen Umständen einfach anpassen.
Mein Apell ist trotzdem: Seid ein bisschen weniger sprunghaft, bleibt einfach mal bei den Dingen die gerade gut funktionieren, denn neu ist nicht immer besser. Doch probiert trotzdem gerne neue Sachen aus, denkt vielleicht nur mal eine Minute mehr vorher darüber nach ob ihr es wirklich braucht.

Der Neue von Tracy Chavalier

Samstag, 7. Juli 2018



Original: "New Boy" / 2018, KNAUS Verlag*, 200 Seiten, gebunden, Übersetzer/-in: Sabine Schwenk, ★☆☆☆☆ 1 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch oder eBook

Was es bedeutet, Außenseiter zu sein – ein atmosphärischer Roman, der in das Amerika der 1970er Jahre führt.
Osei will an seiner neuen Schule vor allem eines: nicht auffallen. Für den afrikanischen Diplomatensohn ist es der vierte Wechsel innerhalb von sechs Jahren, und aus Erfahrung weiß er, dass er gleich am ersten Tag Freundschaften schließen muss. Doch bereits seine Anwesenheit scheint einige seiner weißen Mitschüler und Lehrer zu provozieren. Im Amerika der 1970er Jahre sind gemischte Klassen immer noch selten. Als sich ausgerechnet die beliebte Dee mit Osei anfreundet, sieht Ian, der Tyrann auf dem Pausenhof, rot.
Tracy Chevalier lässt Shakespeares Othello, jenes klassische Stück über Eifersucht und Diskriminierung, in einer Schule spielen, wo das Wort Mobbing kein Fremdwort ist.

D R A M A T I S C H E   E N T Ä U S C H U N G


Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und desto überraschter war ich, als es mich erreichte und ich die Dünne des Buches wahrnahm. Sehr neugierig auf die so hoch gelobte Geschichte fing ich es am gleichen Abend zu lesen an. Ich habe viele Hoffnungen in das Buch gesteckt und alle wurde mit den Füssen getreten.

Die erste Überraschung traf als ich begriff, dass die Autorin für das ganze Geschehen einen einzigen Schultag wählte, in den 1970er Jahren. Das ist tatsächlich originell, zwingt aber alles relativ oberflächlich zu halten, obwohl man auch geschickt mehr daraus machen kann als hier Tracy Chavalier mit Der Neue getan hat. Schon früh ahnt man, wohin die Geschichte führen wird. Der einfache und simple Schreibstil der Autorin zeigt in dieselbe Richtung.


Die Figuren die für mein Empfinden viel zu erwachsen handelten und dachten - im Verhältnis zu dem im Buch angegebenem Alter - waren mir zu eindimensional und klischeehaft. Wir haben den bösen Buben der bis zum Ende ungerührt bleibt, den abgrundtief rasisstischen Lehrer und die naiv-dümmlichen weiblichen Charaktere.

Den charakteristisch verwinkelten Shakespeare Intrigen wird hier kein Platz geboten, alles bleibt oberflächlich und die Geschichte bietet keine überzeugende Entwicklung.
Mir fehlte hier das besondere Etwas, das dieses Buch zu mehr machte als zu der halbherzig umgesetzten Modernisierung des alten Stoffs.
Die Verlagerung der Handlung in die 1970er Jahre wirkte auf mich von Anfang an als die Notlösung der Autorin, um die Reaktion der Schüler und Lehrer auf den dunkelhäutigen Neuankömmling  sich zu Nutzen machen zu können. Etwas was man heute so nicht mehr unbedingt finden würde. Allerdings, dadurch beraubte sich die Autorin der Chance die Aktualität in das Buch zu bringen die ich bei einer Neuinterpretation erwarte.


*Vielen herzlichen Dank an den KNAUS Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

Slade House von David Mitchell

Montag, 2. Juli 2018


Original: "Slade House" / 2015, Rowohlt Verlag*, 240 Seiten, gebunden, Übersetzer/-in: Volker Oldenburg, ★★★ 5 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch oder eBook

Geh die Slade Alley hinunter - schmal, feucht und leicht zu verfehlen, selbst wenn du sie suchst. Finde das kleine schwarze Eisentor in der Mauer zur Rechten. Keine Klinke, kein Schlüsselloch, aber wenn du es berührst, schwingt es auf. Tritt in den sonnendurchfluteten Garten eines alten Hauses, das dort unpassend wirkt: zu nobel für die schäbige Nachbarschaft, irgendwie zu groß für das Grundstück. Ein Fremder begrüßt dich und führt dich hinein. Zunächst möchtest du gar nicht mehr fort. Dann merkst du, dass du es nicht mehr kannst. Denn alle neun Jahre, am letzten Sonntag im Oktober, wird ein "Gast" ins Slade House eingeladen. Doch warum wurde er oder sie ausgewählt, von wem und zu welchem Zweck? Die Antwort findet sich dort am hinteren Ende des Flurs, oben am Absatz der Treppe.

S P A N N U N G   A U F   G A N Z   N E U E M   N I V E A U


Die Times bezeichnet Slade House als Einstiegsdroge zu Mitchells Werken. Für mich war Slade Hous das erste Werk dieses talentierten Schriftstellers, das mich von sich überzeugen konnte, allerdings erst nach dem ich das Buch beendete, habe ich erfahren, dass Slade House eigentlich die Fortsetzung des Buches Die Knochenuhren ist. Nach einer kurzen Recherche konnte ich herausfinden, dass die beiden Bücher in jedem Fall zusammen gehören und dass man am besten erst Die Knochenuhren liest, bevor man sich Slade House widmet. Somit können einige Zusammenhänge zwischen den Büchern gestellt werden - auch in Slade House sind einige Anspielungen auf Die Knochenuhren wiederzufinden, laut einiger Quellen meiner Recherche. Nichtdestotrotz kann man -  wie in meinem Fall - Slade House im vornherein lesen. Allerdings hier muss ich eine kleine Kritik am Verlag aussprechen, der auf diese Zusammenhänge und Zugehörigkeit gar nicht aufmerksam macht. Aber jetzt zum Buch...

Selten habe ich ein Buch, das zugleich so unheimlich und mysteriös ist, gelesen. Ich habe Slade House inhaliert, ich hätte es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt, allerdings als es draußen schon dunkel war und die Dielen in der Wohnung knarrten habe ich es getan, da es richtig gruselig wurde. David Mitchelle fängt eine besonders düstere Atmosphäre ein und schafft mit Slade House eine grandiose Geschichte mit einem ganz besonderes geheimnisvollen Charme, der dem Leser das ständige Gefühl verleiht mehr zu lesen als die auf dem Papier geschriebene Geschichte.


Slade House besteht aus mehreren Einzelschicksalen. Ein Zyklus von neun Jahren erschafft ein Haus der Vergangenheit immer wieder aufs Neue, um Besucher hereinzulocken. Besucher, die sich ahnungslos in ein unheimliches und gruseliges Schicksal begeben. David Mitchell weist jedem Protagonisten eine eigene Geschichte, eine eigene Ausgangssituation, zu. Aber trotz der neuen Gedanken und Umschreibungen, trotz der unterschiedlichen Schicksale kehrt er immer wieder zum alten Lauf der Dinge, zum großen Ganzen zurück und kreiert eine immer wiederkehrende Spirale. Trotz ihrer Gleichheit sind die Schicksale der unterschiedlichen Protagonisten immer wieder anders, erfrischend, erschreckend. Der Leser folgt jedem neuen Gast des Slade House in der Ich-Perspektive, jeder bringt seinen eigenen Charakter, seine eigene Persönlichkeit mit und unterschiedet sich somit von den anderen.
David Mitchelle beweist seine großartige Phantasie indem er einen Roman erschafft, in dem er verschiedene sprachliche und erzählerische Stile vereint und ein ganzes Werkt schafft, aus einzelnen Teilstücken, die er mühelos und elegant miteinander verbindet und die am Ende ein großes Ganzes ergeben.

Ich mag den Charme solcher Schauerromane, ich mag den Grusel der seine Wurzel in der Fantasie des Lesers schlägt. Allerdings bei dem Buch von David Mitchelle kam der Grusel nie richtig auf und nichtsdestotrotz ist Slade House ein Pageturner.


*Vielen herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

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