Was alles war von Annette Mingels

Samstag, 19. August 2017


Original: "-"  / 2017, Knaus Verlag*, 288 Seiten, Übersetzer/-in:-, gebunden, ★★☆☆☆ 2 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch, eBook oder Hörbuch

K A L T ,  D I S T A N Z I E R T  U N D   F A R B L O S S

Für ihre Eltern war Susa das lange ersehnte Kind, es fehlte ihr an nichts. Dass sie adoptiert wurde, hat sie nie gestört. Als erwachsene Frau verspürt sie zwar eine leichte Neugier auf die leibliche Mutter, aber als sie Viola kennenlernt, ist diese für sie eine Fremde. Doch das Treffen setzt mehr in Bewegung als vermutet. Die Frage, was Familie eigentlich ausmacht, erhält für Susa eine neue Bedeutung, auch, weil sie sich in Henryk verliebt, der zwei Töchter mit in die Beziehung bringt.


Alles was war von Annette MIngels ist eine der Arten von Büchern, die von Medien und Lesern gehypt werden und auf zahlreichen angesagten Listen wiederzufinden sind, mir hat es allerdings überhaupt nicht zugesagt. Als ich den Klappentext las, fand ich es sehr interessant und spannend und wollte so schnell wie möglich anfangen zu lesen und mich dieser Geschichte völlig zuwenden. Leide, war das Buch doch nicht so gut wie erwartet. 

Das versprochene Geschehen rund um die Geschichte der Adoption und der Mutter die sich unverhofft meldet wird eher links liegen gelassen und dafür eine Familiengeschichte rund um unsere Protagonistin serviert. Obwohl die Geschichte in sich stimmig war, fand ich dennoch das Buch streckenweise langweilig und legte es weg um zu einem anderen Buch zu greifen. Dieses Buch konnte für mich viel zu wenig leisten und mich kaum packen. Ich ertappte mich oftmals dabei, dass ich mir Entschuldigungen aussuchte um nicht wieder zu dem Buch greifen zu müssen. 



Auch der Schreibstil von Annette MIngels bereitete mir große Schwierigkeiten.  Die Autorin hat eine sehr gewöhnungsbedürftige Schreibart, die mir nicht nur den Einstieg schwer machte sondern auch das ganze Buch. Lange habe ich gedacht, dass ich das Buch abbreche, habe mich doch noch ein paar weitere Seiten durchgebissen, um es dann doch endgültig aufzugeben.  Das Fehlen direkter Dialoge und die distanzierte Schreibweise sorgten dafür, dass ich keine richtige Verbindung zu den Protagonisten aufbauen konnte, aber auch, dass ein Teil der Lebendigkeit der Geschichte verloren geht. Für mich wirkte dies nicht als wäre der Schreibstil von Annette Mangels etwas besonders, sondern eher erzwungen und unnatürlich.
Sobald wir die Laternen hinter uns lassen, erhellt nur der Mond das Ufer, pockennarbig, rund und gründlich steht er am Himmel und versteckt eifersüchtig seine Sterne hinter den Wolken
Auch zu den Charakteren konnte ich keinen Draht finden. Sie sind mir über das ganze Buch hinweg fremd geblieben und konnten keine Emotionen in mir wecken. Dieses schien mir so farblos und nichts sagend, das lag zum einen am Schreibstil aber auch daran, dass ich etwas anderes erwartet hatte. Besonders die Protagonistin, Susa, war mir zu anstrengen in ihrer Art. Mal liebevoll und herzlich, mal aufgeschlossen und distanziert.

Abschließend finde ich es schade, dass es so gekommen ist. Ich hatte mir mehr und vor allem etwas anderes von diesem Buch versprochen. Aber ich ermuntere euch, euch ein eigenes Bild davon zu machen, denn obwohl das Buch nichts für mich gewesen ist, kann es genau das passende für euch sein.

*Vielen Dank an den Knaus Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

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