Memory Game: Erinnern ist tödlich von Felicia Yap

Montag, 5. Februar 2018


In Claires Welt gibt es zwei Arten von Menschen: solche, die wie sie sind und sich nur an die Ereignisse des vorangegangenen Tages erinnern können, und solche wie ihren Ehemann Mark, deren Gedächtnis zwei Tage zurückreicht. Claire hat nur eine Verbindung zu ihrer Vergangenheit: ihr Tagebuch. Was sie nicht rechtzeitig aufschreibt, geht für immer verloren. Eines Morgens steht die Polizei vor Claires Tür. Die Leiche einer Frau wurde im Fluss gefunden. Nach Aussage der Beamten war sie Marks Geliebte und er wird des Mordes verdächtigt. Sagt die Polizei die Wahrheit? Kann Claire ihrem Ehemann vertrauen? Und vor allem: Kann sie sich selbst vertrauen?

H E R A U S R A G E N D E S ,  A U ß E R G E W Ö H N L I C H E S   D E B Ü T

Ein Welt wie unsere, nur ganz anders. Felicia Tap hat mit Memory Game eine Welt erschaffen, in der es zwei Klassen von Menschen gibt. Die Duos, die sich nur an alles der letzten zwei Tage erinnern können und diejenigen, die sich nur an den direkt vorangegangenen Tag erinnern. Alles woran sich die Menschen erinnern wollen, muss in ein Tagebuch eingetragen werden, früher in Form eines Notizbuchs, heute in elektronischen Form.  Die Story umfasst genau einen Tag an dem wir abwechselnd verschiedene Charaktere begleiten, sowie auch Ereignisse, die teilweise in der Vergangenheit stattgefunden haben. Das ungewöhnliche Setting konnte mich ab den ersten Seiten fesseln und somit fand ich die Geschichte gleich sehr interessant. Die Idee mit den Erinnerungen, die Ermittlung, der Mord usw. konnten mich von Anfang an absolut begeistern. Felicia Tap hat die Geschichte äußerlich gut ausgearbeitet und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. 
Die Perspektivenwechsel und verschiedenen Erzählebennen, die für manche vielleicht verwirrend sein mögen, haben mir besonders gut gefallen. Diese Taktik bringt Spannung in den Roman, die von Anfang bis Ende anhält und den Leser immer wieder mit neuen Szenen überrascht. 
Felicia Yap schreibt leicht aber trotzdem sehr intensiv und bildgewaltig. Trotz des Wechsels von Dialogen zu Tagebucheinträgen oder Ereignissen, kommt die Geschichte nicht zu kurz. Der leichte Schreibstil der Autorin hilft den Lesern dabei sich in das Buch fallen zu lassen und es bis zu Ende unterhaltsam.
Während des Lesens ergaben sich immer wieder neue Fragen. Man ertappt sich selber dabei, wie man Theorien spinnt und diese über den Haufen wirft, nimmt sie allerdings im Nachhinein wieder auf.
Für mich war das Buch eine außergewöhnlich interessante Vorstellung der Welt, ein fast philosophischer Thriller, auch wenn sie des öfteren angsteinflößend wirkte. Das Buch hat alles was ein guter Thriller braucht und vieles mehr. Es regt der Leser zum nachdenken an. Das Memory Game auch noch ein Debütroman ist finde ich persönlich erstaunlich. Ich freue mich bald noch vieles mehr von der Autorin lesen zu dürfen.



B I B L I O

Original: "Yesterday"/2017, Penthaligon Verlag*, 544 Seiten, broschiert, Übersetzer/-in: Bettina Spangler, ★★★★★ 5 von 5 Sterne, hier kaufen als Buch oder eBook

*Vielen herzlichen Dank an den Penthaligon Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!

1 Kommentar

  1. Das klingt nach einem spannenden Buch, danke für den Tipp! P.S. Was hat es mit der Nachricht auf sich, dass wir aktiv an dem Blog mitwirken können?

    Neri, Leselaunen
    www.leselaunen.net

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